Gott lädt ein - Vision für Mission

Konkret für eine unerreichte Volksgruppe beten

Ein Au-pair-Mädchen aus Südamerika ist Christin und bei einer Familie in Deutschland zu Gast, die sie mit in die Gemeinde nimmt. Nach einiger Zeit sagt sie  zu ihrem Gastvater: „Ihr tut ja gar nichts, ihr geht nicht zu den Menschen! Unsere Gemeinde in Ecuador kümmert sich um Arme und erzählt anderen von Jesus.“ Ähnliches berichtet mir eine Missionarin, die in Afrika im Einsatz ist: Christen aus Afrika besuchten ihre Gemeinde in Deutschland. Die Afrikaner  beobachteten eine ähnlich passive Haltung wie die junge Frau aus Ecuador. In einem Gottesdienst meldeten sie sich zu Wort: „Als Jesus die Jünger ausgesandt  at, sagte er: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an die Enden der Erde“ (Apostelgeschichte 1,8).  Jerusalem und Judäa, das bedeutet für uns: unsere Stadt und die Umgebung, in der wir wohnen. Samaria sind die Menschen aus den Nachbarregionen  nd anderen Ländern, die in unserer Stadt leben. Die Enden der Erde heißt für uns, dass wir eine unerreichte Volksgruppe ‚adoptiert‘ haben, für die wir in jedem  Gottesdienst beten, damit sie die Gute Nachricht von Jesus hören.“ Dann stellten sie der Gemeinde in Deutschland die entscheidende Frage: „Und was  tut ihr?“

Kann es sein, dass …
der Blick für Mission in unseren Gemeinden verlorengegangen ist? Habe auch ich persönlich einen blinden Fleck entwickelt? Wissen wir noch, dass Menschen Jesus Christus als Retter brauchen und ohne ihn ewig verloren sind? „Vision für Mission“ – so lautet das Thema der Allianzgebetswoche, in Anlehnung an den  Kongress für Weltevangelisation in Lausanne, der erstmalig 1974 stattfand, anschließend in Manila, Kapstadt und nun im September 2024 in Seoul (Südkorea). Billy Graham hatte vor 50 Jahren weltweit zu diesem Kongress für Evangelisation und Mission eingeladen. Aus diesem Treffen entsprangen Impulse, die bis heute in Deutschland zur Ausbreitung der Guten Nachricht beigetragen  und weitreichende missionarische Bewegungen gestärkt haben: Christival, ProChrist,  ie  rbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste, Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen u.v.a.m. Durch den zweiten „Lausanner Kongress“ 1989 in Manila ist zum Beispiel die philippinische Missionsbewegung entstanden – eine der größten weltweit tätigen Missionsbewegungen, von denen wir hier in  Europa  fast nichts mitbekommen haben!


Europa braucht die Botschaft von Jesus Christus

Gemeinden in Südamerika, Afrika und Ostasien erkennen heute: Europa braucht die Botschaft von Jesus Christus. Sehen wir unseren Auftrag auch? Die  Gebetswoche hat zwei Perspektiven: Zuerst geht es um „Gottes Mission“, seine Hinwendung zu uns Menschen. Gleichzeitig ist es „unsere Mission“: Jesus hat seinen Nachfolgern den Auftrag gegeben, die beste Botschaft der Welt weiterzugeben. Paulus schreibt: „Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft und die Verkündigung aus dem Wort von Christus“ (Römer 10,14.17). Ich lade Sie ein, konkret für eine unerreichte Volksgruppe zu beten. Beten Sie – wenn möglich – jeden Tag für Menschen in Ihrer Umgebung, die Jesus Christus noch nicht  kennen. Gott wird Ihre Gebete erhören. Der Schweizer Theologe Emil Brunner formulierte einen Satz, der mich seit 35 Jahren begleitet: „Kirche lebt von der  Mission wie das Feuer vom Brennen.“ Bei Mission geht es um echte Leidenschaft. Beten wir, dass durch die Allianzgebetswoche und durch den Kongress in  Seoul unsere Gemeinden neu begeistert werden, Jesus Christus in dieser Welt bekannt zu machen     

Detlef Garbers

DMG-Referent für Gebet und Mission, Sinsheim, Leiter Arbeitskreis Gebet der Evangelischen Allianz in Deutschland

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