Gott lädt ein

Anregungen für ein Frauen-Gebetstreffen

Bibeltext

„Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet. Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was willst du? oder: Was redest du mit ihr? Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei! Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.“
(Johannes 4,25-30)

MEDITATION

Sehnsucht nach dem Wasser des Lebens

Es ist eine Samaritanerin, die Jesus in der Mittagshitze an einem Brunnen anspricht. Der Dialog aus Johannes 4 offenbart ein wenig über das Denken und das Leben dieser unbekannten Frau. Diese Frau hat Sehnsucht nach dem Wasser des Lebens. Im Laufe des Gesprächs entdeckt sie mehr und mehr, wer dieser Jude ist, mit dem sie spricht. Es ist der Messias. Und so lässt sie am Ende ihren Krug stehen – mitten im Alltag und lädt die Leute in der Stadt ein, diesen Christus kennenzulernen. Die Begeisterung der Samaritanerin ist regelrecht im Text zu spüren. Hier fand eine besondere Begegnung statt und sie will andere daran teilhaben lassen. Es scheint, als könne sie nicht anders und muss von Jesus weitererzählen. Räume der Gottesbegegnung schaffen Auch heute erlebe ich, dass Frauen Sehnsucht haben, Gott kennenzulernen. Sie möchten dieses Lebenswasser entdecken. Dafür braucht es Räume der Begegnung. Nur gibt es einen Brunnen, an dem Jesus sitzt. So sind es oft andere Frauen, die von Gott erzählen. Und dieses Erzählen sollte nicht nur sonntags stattfinden, am besten ist es, wenn es im Alltag geschieht. Und es braucht ein Zuhören, ein Miteinander ins Gespräch kommen. Dies ist manchmal eine Herausforderung, denn das Leben vieler Frauen ist so gefüllt mit Familie, Beruf, Freunde u.a. Ich erlebe auch, dass Frauen mir sagen, dass sie nichts zu erzählen haben in Bezug auf Gottes Einladung. Ich mache dann Mut, aus dem Alltag mit Gott zu erzählen. Wo erlebe ich Gott und was bedeutet er mir? Ich bin überzeugt, dass Gott viel mehr  ut, als wir manchmal wahrnehmen. Wir dürfen uns die Augen öffnen lassen für Gottes Wirken. Im Nachdenken und Erzählen bewegt sich auch etwas in meinem Herzen und so lass ich meinen Alltag einen Moment „stehen“ (wie die Frau den Krug) und lade Frauen ein: Kommt und seht – Gott lädt ein.

REFLEXIONSFRAGEN

■ Was habe ich in letzter Zeit mit Jesus erlebt?
■ Wem möchte ich davon erzählen?
■ Was hindert mich daran von Jesus zu erzählen?

GEBET

Dank

■ dass Gott jeden einlädt.
■ dass Gott mich und andere gebraucht, um von ihm zu erzählen.
■ dass wir in unserem Land offen über die Einladung Gottes reden dürfen.

Bitte und Gebet

■ dass mich Jesus ganz neu berührt und ich sein Wirken in meinem Leben entdecke.
■ dass ich Gelegenheiten im Alltag entdecke, wo ich von Jesus erzählen kann.
■ dass ich Zeit und Mut habe, „meinen Krug“ stehen zu lassen.
■ dass Gott Frauen mit seiner Einladung anrührt.

Dr. Daniela Knauz

Vorsitzende des Arbeitskreises Frauen und Sprecherin der Mitgliederversammlung der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD)