Bibeltext des Tages
Dienstag, 14. Januar 2025
Wir ermahnen euch aber: Weist die Nachlässigen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig mit jedermann. Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann.
1.Thessalonicher 5,14-15
MEDITATION
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„Predige das Wort zu jeder Zeit; wenn nötig, benutze Worte." Dieser Spruch, angeblich aus dem Mund von Franz von Assisi, ist sowohl ein entlastendes wie auch ein herausforderndes Wort!
Ein entlastendes, weil es mir versichert, dass mein Zeugnis als Christ nicht von rhetorischen Künsten, äußeren Formen oder fehlerlosen Auftritten abhängig ist. Herausfordernd, weil deutlich wird, dass wir selbst diejenigen sind, an denen das Evangelium nach außen hin sichtbar wird. Wir gemeinsam sind das „Aushängeschild“, das andere sehen, um zu prüfen, ob sie sich auf den christlichen Glauben einlassen wollen oder nicht.
An der Liebe erkannt
„An ihren Fruchten werdet ihr sie erkennen“ (Matthäus 7.16), sagt Jesus mitten in seiner bekanntesten Predigt. An einer anderen Stelle betont er, dass die Nächstenliebe seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger das wichtigste Merkmal ihres Glaubens sein wird (vgl. Johannes 13,35). Paulus hat diese Früchte in seinem Brief an die Galater aufgelistet: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit" (Galater 5,22-23).
In seinem Brief an die Thessalonicher schildert er mit ähnlichen Worten die bejahende Grundgesinnung, mit der wir unseren Mitmenschen begegnen sollen, allen voran denjenigen in der Gemeinde. Oder in den Worte des Herrn: „Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso!" (Lukas 6,31). Im Neuen Testament finden wir wenig Hinweise, wie ein Gottesdienst ablaufen soll (vgl. aber 1. Korinther 14). Von Programmen, Abläufen und Strukturen lesen wir nicht viel. Fast die gesamten Lehren Jesu und der Apostel gelten unserer Haltung Gott gegenüber und unserem Umgang mit unseren Mitmenschen. In einem seiner Gleichnisse vergleicht uns Jesus mit Reben, die von der Kraft des Weinstocks leben, an dem sie hängen (vgl. Johannes 15,5). Diese Reben übernehmen auf ganz natürliche Weise den Charakter des Weinstocks.
Wenn Gott abfärbt
Gottes Worte faerben in gleicher Weise auf uns ab, wenn wir Zeit mit ihm verbringen, im Gebet, in Gemeinschaft, im Studieren seines Wortes. Wir lernen, wie er „tickt", was er von uns mochte. Das Wohl unserer Mitmenschen ist uns auf einmal wichtig. Wir lieben so, wie wir geliebt werden wollen!
REFLEXIONSFRAGEN
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· Wo liegt der Fokus meines Denkens und Wirkens? Auf meinen Aktivitäten, meinem Image, meinem Ruf als Christ - oder auf dem Wohl der Menschen, mit denen ich zu tun habe?
· Zurechtweisend in Liebe, langmütig, die Schwachen unterstützend, nicht nachtragend, wenn andere mich verletzen: Beschreibt das meine Haltung zu meinen Mitmenschen?
· In welchem Bereich meines Lebens kann ich den Heiligen Geist bitten, in mir die Liebe Gottes mehr zur Entfaltung zu bringen?
GEBET - SO KÖNNEN WIR BETEN
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Lob & Dank
. Wir loben Gott für die Liebe, die er in Christus Jesus am Kreuz von Golgatha ausgegossen hat
· Wir loben ihn für die vergebende, ausgestreckte Hand Gottes an alle, die zu ihm umkehren und unter seiner Herrschaft leben wollen.
. Wir danken ihm, dass diese Liebe Christi auch in unsere Herzen ausgegossen wurde, sodass wir Jesu Botschafter auf Erden sein dürfen und diese Liebe an andere weitergeben.
Buße
· Wir tun Buße für unsere Gleichgültigkeit den verlorenen Menschen dieser Welt gegenüber.
· Wir tun Buße für unsere Bequemlichkeit, für unsere Unwilligkeit, für das Evangelium Flagge zu zeigen und Risiken einzugehen - aus Angst, dass wir uns dadurch unbeliebt machen.
Fürbitte
· Wir bitten den Herrn, dass der „Duft Christi“ (2. Korinther 2,15) sich überall verbreitet durch die Liebe und die guten Werke der Christen in ihrer Stadt.
· Wir bitten um Klarheit in der Verkündigung und Treue zum Wort Gottes.
. Wir bitten um Bewahrung vor einer falschen Toleranz, in der keine Furcht Gottes mehr zu finden ist, weil die Heiligkeit Gottes nicht ernst genommen wird. „Dein Reich komme, Herr, dein Wille geschehe!"
PRAKTISCHE TIPPS
Für wen kannst du diese Woche eine Ermutigung sein? Schreib eine Karte, schick einen wertschätzenden Gruß, werde ein „Dankeschön“ los. Gibt es jemanden, der von dir Unterstützung braucht? Sollst du jemanden in Liebe zurechtweisen, der in seinem Wandel mit Gott träge geworden ist? Bei jenen Mitmenschen, für die du dich nicht erwärmen kannst oder die dich verletzt oder enttäuscht haben: Ist Vergebung, Loslassen, Langmut vielleicht längst überfällig, damit du wieder Frieden hast?