Bibeltext des Tages
„So wie du mich in die Welt gesandt hast, genau so habe ich sie in die Welt gesandt. Ich bete nicht nur für sie. Sondern ich bete auch für alle, die durch ihr Wort zum Glauben an mich kommen.“ (Johannes 17,18.20)
MEDITATION
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In den letzten vier Tagen haben wir gesehen, dass der dreieinige Gott, der mit sich selbst in perfekter Einheit lebt, uns einlädt, dass er zu uns durch sein Wort spricht und welche herausragende Bedeutung Jesus und sein Erlösungswerk hat und dass wir nur durch ihn zu Gott kommen können. Anschließend ging es darum, dass Wort und Tat Hand in Hand gehen müssen und das eine ohne das andere nicht geht. Heute gehen wir einen Schritt weiter und schauen, was für eine Mission Gott uns gegeben hat. Im Bibeltext von heute geht es darum, dass wir von Jesus in die Welt gesandt sind, so wie er in die Welt gesandt wurde und dass Jesus für uns betet. In den Versen darauf geht es um die Einheit, die zwischen uns herrschen soll. Die Einheit, die wir leben, soll die Einheit widerspiegeln, die zwischen den drei Personen der Gottheit herrscht. Was für ein geradezu unerreichbarer Anspruch. Unsere Einheit soll die Göttliche Einheit iderspiegeln. Diese vollkommene Einheit – was für ein Anspruch.
Gemeinsam gesandt
Wenn wir die Dreieinigkeit anschauen, können wir noch klarer erkennen, was wichtig für unseren Auftrag ist. So wie jede Person der Dreieinigkeit einen eigenen Auftrag hat – Gott Vater, der die Erde erschaffen hat, Jesus, der uns von unserer Fehlerhaftigkeit gerettet hat, und der Heilige Geist, der heute allgegenwärtig unter uns lebt –, so haben auch wir unterschiedliche Aufträge. Doch keiner ersetzt den anderen. Wir ergänzen einander und brauchen einander. Wir sind gemeinsam gesandt, jeder mit einem eigenen individuellen Auftrag, die sich gegenseitig ergänzen. Jeder von uns hat einen eigenen Auftrag, sich in dieser Welt mit seinen Gaben einzubringen. So kann man auch inmitten des alltäglichen Berufslebens, auch im ökologischen, sozialen oder politischen Engagement Zeuge Jesu sein, auch beim Aufbau von Beziehungen, im Verbreiten von Liebe und Annahme, im Zeugnis des Evangeliums mit Worten und Tat und Hilfeleistungen. Ich bin jedes Mal neu fasziniert, wenn ich von jemandes Gaben und Berufungen höre. Oft sind das Dinge, auf die ich nie gekommen wäre oder die ich selbst nie machen könnte. Ich bin so dankbar, dass es andere gibt, die diese Dinge tun können. Je mehr ich darüber nachdenke, merke ich, dass wir den Auftrag Gottes, sein Evangelium der Welt zu bringen, nicht alleine schaffen, sondern nur gemeinsam erfüllen können. Und zwar nicht nur, weil der Auftrag für einen alleine zu groß ist, sondern auch weil wir nur gemeinsam Gott widerspiegeln können. Und Gott lebt vollkommene Einheit. Göttliche Einheit ist ein radikales Gegenkonzept zu allem, was es in der Welt gibt. Wenn wir nicht unseren Erfolg suchen, sondern den des anderen. Wenn wir einander ehren und höher achten als uns selbst. Wenn wir uns gegenseitig unterstützen, ermutigen und stärken. Und zwar auch diejenigen, die einen ganz anderen Ruf haben als wir. Dann können wir gemeinsam der Welt die Fülle des Evangeliums so bringen, dass die Welt an Gott glaubt. Gottes Mission, der Welt sein Evangelium in Wort und Tat zu bringen, können wir nur gemeinsam erfüllen, indem jeder an seinem Platz seinen Auftrag erfüllt und dabei den anderen unterstützt.
Reflexion und Gebet
REFLEXIONSFRAGEN
■ Wo fällt es dir leicht/schwer, andere (Personen/Dienste) als Ergänzung zu sehen?
■ Wo hast du den Bereich Evangelisation in Wort und Tat vernachlässigt?
■ Gibt es Bereiche, in denen du andere als Bedrohung empfindest?
■ Wo empfindest du Neid auf andere und ihre Berufung? Wieso?
■ In welchen Bereichen brauchst du Ergänzung?
LOB/DANK
Danke Gott,
■ für die Gaben und Talente der anderen, dass sie mich ergänzen können.
■ dass du mich ergänzungsbedürftig gemacht hast und mir Ergänzung schenkst.
■ für die Aufträge, die andere haben.
■ dass du mir einen eigenen, klar abgegrenzten Auftrag gegeben hast und ich nicht auch noch andere erfüllen muss.
BUßE/UMKEHR
Wir bekennen:
■ Wir brauchen deine Hilfe, um unsere Ergänzungsbedürftigkeit zu erkennen und einzugestehen.Oft haben wir uns über andere erhoben,
weil wir unseren Auftrag und unsere Gaben für wichtiger hielten als die der anderen.
■ Es tut uns leid, wo wir aus Stolz und Egoismus andere geringachteten und uns über sie erhoben haben.
■ Es war falsch von uns, dass wir sie nicht als Ergänzung gesehen haben und ihnen nicht eine Ergänzung waren, indem wir sie nicht gefördert und unterstützt haben.
■ Wir erkennen, dass wir einander brauchen, um deinen Auftrag zu erfüllen, um dein Evangelium in Wort und Tat weiterzugeben.
FÜRBITTE
Wir bitten um:
■ deine Hilfe bei dem Prozess des Umdenkens. Hilf uns die Stärken in ihren Gaben und Berufungen zu erkennen. Zeig uns, wie wir dem anderen eine Ergänzung sein können.
■ Dass du andere (Personen/Dienste) mit Segen überschüttest und es ihnen wohl geht in allen Dingen.
■ Dass du uns zeigst, wie wir ein Segen für andere sein können. Zeig uns Menschen, denen wir das Evangelium in Wort und Tat weitergeben können.
■ Gib uns den Mut, andere ganz praktisch zu unterstützen in ihrem Dienst, auch wenn er sich von unserem unterscheidet.
SO KÖNNEN WIR BETEN
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Vater, ich danke dir, dass wir in dir erkennen können, dass es gut ist, ergänzungsbedürftig zu sein, und dass wir nur gemeinsam dich widerspiegeln
können.
Jesus, ich habe mich oft über andere erhoben, sie geringgeachtet und sie nicht gefördert, das tut mir leid, ich bitte dich um Vergebung.
Heiliger Geist, ich brauche deine Hilfe, um meinen Stolz und Egoismus abzulegen. Hilf mir, andere mit Gottes Augen zu sehen und zeig mir deine guten Pläne mit anderen und wie ich ein Segen für sie sein kann. Hilf mir, dein Zeuge zu sein.
Amen
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